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Zurück zu Aktuelles >Wallonien hebt Bio-Ziele an


Die wallonische Regierung will die Ziele ihres Bio-Strategieplans nach oben anpassen, um der positiven Entwicklung des Sektors im europäischen Vergleich Rechnung zu tragen. In einer Pressemitteilung hebt der wallonische Landwirtschaftsminister René Collin hervor, dass der Anteil der biologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Nutzfläche in Wallonien mit 8,7% deutlich über den Anteil von 5,7% auf EU-Ebene liegt. Der Minister führt diesen Erfolg auf die steigende Nachfrage der Verbraucher nach Bioprodukten, die allmähliche Änderung der Mentalität der Landwirte und die aktive Unterstützung der Wallonie, aber die Besonderheit der landwirtschaftlichen Nutzfläche Walloniens (sprich: den hohen Grünlandanteil) zurück.

2013 hat Wallonien einen strategischen Plan für die Biolandwirtschaft verabschiedet, der die Ziele für den Ausbau des Sektors festlegt. Demnach sollen im Jahr 2020 1750 Betriebe biozertifiziert sein, 14% der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Region nach den Kriterien der Biolandwirtschaft bewirtschaftet und der Anteil von Bioerzeugnissen am gesamten Lebensmitteleinkauf auf 3% gesteigert werden.

Minister Collin stellt fest, dass diese Ziel vier Jahre vor Ablauf der Frist zu 60% (Flächenanteil) bzw. zu 75% (Zahl der Betriebe) erreicht sind. Collin unterstellt, dass sich die Entwicklung der vergangenen Jahre unverändert fortsetzt und korrigiert deshalb die ursprünglichen Ziele des strategischen Plans nach oben. Demnach wird ein Flächenanteil von 17,4% im Jahr 2020 und von 25% im Jahr 2030 angestrebt – das wäre eine Verdoppelung bzw. Verdreifachung gegenüber 2015!

Als Anreiz sollen die finanziellen Mittel (2015: 13,77 Mio. Euro) für den Biosektor aufgestockt und die Instrumente zur Verwirklichung des gesteckten Ziels neu definiert werden. Der Minister will der Entwicklung vollständiger Bioketten Priorität einräumen. Im Hinblick auf die Steigerung der Wertschöpfung sollen Marktstudien die Einsicht in den Biomarkt verbessern und die Vermarktung in kurzen Ketten bzw. über Vermarktungsgenossenschaften gefördert werden.