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Zurück zu Aktuelles >-13% Ammoniak für Belgien


Ende Juni hat sich der EU-Ministerrat auf neue Emissionshöchstmengen für bestimmte Luftschadstoffe (NEC-Richtlinie) geeinigt. Ziel ist es, die volksgesundheitlichen Folgen dieser Schadstoffe bis 2030 um 50% gegenüber 2005 zu senken.

Die NEC-Richtlinie legt für jeden EU-Mitgliedstaat spezifische Kürzungsvorgaben für Ammoniak, Schwefeldioxid, Stickoxide, flüchtige organische Verbindungen und Feinstaub fest. Was Ammoniak betrifft, so werden 90% der gesamten Emissionen der Landwirtschaft und speziell der Viehhaltung angelastet. Auf die Viehhalter kommen deshalb voraussichtlich größere Anstrengungen zur Realisierung des Reduktionsziels zu.

Im Durchschnitt müssen die EU-Mitgliedstaaten ihre Ammoniakemissionen bis 2030 um 18% senken (statt der von der EU-Kommission geforderten 27%). Je nach Mitgliedstaat fällt das Reduktionsziel allerdings sehr unterschiedlich aus. So muss bspw. Deutschland seine Emissionen um ganze 29% zurückschrauben, Lettland dagegen nur um 1%.

Für Belgien wird (wie für Frankreich) ein Reduktionsziel von 13% (statt der von der EU vorgeschlagenen -31%) vorgegeben – mit einem Zwischenziel von -2% bis 2020. Nun gilt es abzuwarten, wie Flandern und Wallonien (und Brüssel) die Emissionssenkung unter sich aufteilen. Es steht aber bereits fest, dass auf die Landwirtschaft im nördlichen Landesteil mit seiner bedeutend höheren Viehdichte höhere Anstrengungen zukommen werden als auf die wallonische Landwirtschaft. Es ist aber auch anzumerken, dass die belgische Viehhaltung ihre Ammoniakemissionen in den vergangenen zehn Jahren dank Abstockung des (Rind-)Viehbestandes und verlustärmerer Gülleausbringungstechniken bereits beträchtlich zurückgefahren hat. Das Zwischenziel von -2% bis 2020 dürfte deshalb problemlos erreicht werden. Bei den verbleibenden -11% bis 2030 wird dies nicht so einfach sein, es sei denn, der Viehbestand wird weiter abgebaut. Es ist somit zu erwarten, dass in den kommenden Jahren weitere Auflagen speziell in Sachen Güllelagerung und -ausbringung auf die Viehhalter zukommen.