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Zurück zu Aktuelles >Afrikanische Schweinpest in Wallonien


Die Afrikanische Schweinepest (AFP) grassiert schon seit längerer Zeit in weiten Teilen Ost- und Nordosteuropas. Insbesondere in Deutschland herrscht seit Monaten große Angst vor einem Überschwappen der hochansteckenden Viruserkrankung aus Polen oder Tschechien. Doch jetzt droht die Gefahr urplötzlich von Westen. Denn in der Gemeinde Etalle (Provinz Luxemburg), rund ein Dutzend Kilometer westlich von Arlon, wurde die Seuche am Donnerstag bei zwei verendeten Wildschweinen nachgewiesen.

In Belgien stehen Behörden (FANSK) und Regionalpolitik (Wallonische Regierung) vor Rätseln. Die eine – jetzt nicht mehr relevante – Frage ist, wie der Erreger einen Sprung von rund 1000 km machen konnte. Viel schlimmer ist, dass derzeit keiner weiß, wie es weitergehen soll. Einen realistischen Krisenplan, der einigermaßen Aussicht darauf bieten könnte, die ASP auszurotten oder die Lage zumindest unter Kontrolle zu halten, gibt es offensichtlich nicht. In einer ersten Reaktion brachte Landwirtschaftsminister René Collin jagdrechtliche Maßnahmen zur Sprache. So will er jegliche Jagdausübung in einem 630 km² großen Sperrbereich um die Fundorte der infizierten Schwarzwildkadaver bis mindestens 15. Oktober untersagen. Es soll alles unterlassen werden, was die dort vorkommenden Wildschweine verscheuchen und die ASP in bisher seuchenfreie Gebieten verschleppen könnte. Möglicherweise wird die Jagd auf Wildschweine in einem weiter entfernten Ring um die Fundorte intensiviert werden, bis dieser Bereich frei von Schwarzwild ist.

Sehr optimistisch, dass diese Maßnahmen von Erfolg gekrönt sein werden, ist man nicht. Womöglich wird man langfristig mit der ASP leben müssen. Deshalb sollte man die Anstrengungen voll und ganz darauf konzentrieren, eine Verschleppung in die Hausschweinbestände mit allen Mitteln zu verhindern. Hier sind zuallererst die Schweinehalter selbst gefordert, alle Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten. Auf die rund 4.200 Betriebe in Belgien kommen trotzdem schwere, ja dramatische Zeiten zu, denn einige Abnehmerländer sind schon dabei, ihre Schweinefleischimporte aus Belgien zu stoppen.