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Zurück zu Aktuelles >Am Milchmarkt setzt – endlich – Erholung ein


Die Milchmärkte verändern sich derzeit schnell. Insbesondere dank der guten Nachfrage nach Milchfett ziehen die Milchpreise Woche für Woche an. Alle Marktsignale deuten darauf hin, dass diese positive Entwicklung sich in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Die Erholung des Milchmarkts schlägt sich allmählich, wenn auch zögerlich, in den Auszahlungspreisen der Molkereien nieder. Nach einer langen Durststrecke können die Milcherzeuger endlich etwas aufatmen. Allerdings wird wohl noch einige Zeit vergehen, bis sich die Rentabilität und die Liquidität der Betriebe erholt hat.

Rentabilität auf einem Tiefpunkt

Das Milchbarometer auf der Grundlage der wirtschaftlichen Buchführung des Bauernbundes verdeutlicht, dass die Rentabilität des durchschnittlichen Milcherzeugerbetriebs sich im dritten Quartal 2016 weiter verschlechtert hat. Mit 52,3% gegenüber dem Referenzzeitraum 2004-2006 steht es auf dem niedrigsten Stand seit seiner Einführung. Hinzu kommt, dass die aktuelle Krise bedeutend länger andauert als die in den Jahren 2009 und 2012.

Der reelle mittlere Auszahlungspreis der BCZ-CBL-Molkereien büßte im Juli weitere 0,10 Cent/l ein und betrug nur noch magere 22,80 Cent/l. Zurückzuführen war dies aber im Wesentlichen auf die niedrigen Fett- und Eiweißgehalte (3,97% bzw. 3,37%). Der aktuelle Milchpreis reicht nicht einmal mehr in jedem zehnten Betrieb zur Deckung der laufenden Ankäufe und Dienstleistungen.

Der Preisverfall wirkt sich allmählich auch auf die Milchanlieferungen aus. Allerdings spielt besonders in Flandern auch die Erwartung unzureichender Raufuttervorräte für die Winterperiode eine Rolle; dort ist vielerorts der Mais regelrecht abgesoffen. Im Juli haben die belgischen Milcherzeuger 311 Mio. l Milch an ihre Molkereien abgeliefert, eine Million oder 0,3% mehr als im Juli 2015. Im Vergleich zum Vormonat sind die Lieferungen weitgehend stabil geblieben. Auffällig sind die großen Unterschiede zwischen Flandern und Wallonien: Während die flämischen Erzeuger ihre Produktion gegenüber Juli 2015 um 4% gesteigert haben, wurden in Wallonien 7% weniger gemolken.

Auf europäischer Ebene beobachtet man in vielen Mitgliedstaaten eine Stabilisierung und sogar eine Verringerung der Produktion. Nun bleibt abzuwarten, wie sich das europäische Mengenreduzierungsprogramm auswirkt. In manchen Mitgliedstaaten werden die Erzeuger wohl stark darauf anspringen.