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Zurück zu Aktuelles >BTV-Impfung: Versagen auf der ganzen Linie


Die Rindviehhalter erinnern sich sicherlich noch an die Diskussionen über die praktische Durchführung der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit. Um sicherzustellen, dass möglichst viele Viehhalter ihre Bestände impfen und die Kosten auf ein Minimum reduziert werden, hatte der Bauernbund darauf gepocht, dass man den Landwirten erlaubt, ihre Tiere selbst zu impfen. Minister Borsus hat anders entschieden: Die Impfung musste durch den Tierarzt durchgeführt werden.

Wie sich nun zeigt, hat diese Entscheidung verhängnisvolle Folgen. Es wurde Impfstoff im Wert von 5,2 Mio. Euro bestellt (und bezahlt), aber nur rund die Hälfte der angekauften Impfportionen wurde effektiv verabreicht. Von der anderen Hälfte vergammelt ein bedeutender Teil ungenutzt in den Lagern, während ein anderer Teil ganz einfach „verschwunden“ ist. Sorgfalt und Vernunft sehen anders aus!

Die Dummen sind die Viehhalter. Diejenigen, die geimpft haben, haben Tierarztkosten in Kauf genommen, die mit etwas gutem Willen durchaus vermeidbar gewesen wären. Und was noch schlimmer ist: Die Arztkosten haben viele Betriebe davon abgehalten, ihre Bestand zu impfen! Dabei war es doch erklärtes Ziel, den belgischen Rinder- und Schaftbestand möglichst vollständig zu impfen!

Kurzum, ein Versagen in jeder Hinsicht. Wenn man wirklich Einsparungen anstrebt (sowohl für die Landwirte wie in der Verwaltung), dann muss die Vorgehensweise unbedingt dahingehend geändert werden, dass man den Landwirten im kommenden Jahr die BTV-Impfung in Eigenregie erlaubt. BB-Vorsitzende Sonja De Becker hat die anderen Verbände gebeten, Minister Borsus diese Forderung im Namen der Agrofront zu unterbreiten.