Das Corona-Virus, das den ganzen Erdball seit zwei Monaten in Angst und Schrecken versetzt, stammt höchstwahrscheinlich von Wildtieren (vermutlich Fledermäuse), von wo aus es auf den Menschen übergesprungen ist. Für seine rasante Verbreitung über den ganzen Globus ist allerdings einzig und allein der Mensch verantwortlich, wie auch Professor Herwig Leirs, Zoologe an der Universität Antwerpen, betont.
Die Gaia-Anzeige, die jüngst in mehreren Zeitungen erschien, ist Desinformation und Propaganda – fake news – der übelsten Sorte, ist sie doch gespickt mit nachweislich falschen Informationen und perfiden Unterstellungen und Andeutungen. Wildtiere, die in Europa nicht vorkommen, werden wider besseres Wissen mit Nutztieren assoziiert. Aus Krankheiten, die seit Jahrzehnten in Belgien nicht mehr vorkommen, macht die militante Tierrechtsorganisation Pandemien. Sogenannte 'wet markets', auf denen Wild- neben Haus- und Nutztieren angeboten, verkauft und geschlachtet werden, sind in Europa unbekannt – strenge europäische, nationale und regionale Lebensmittelsicherheit- und Tierschutzauflagen schieben derartigen Praktiken schon lange einen Riegel vor. „Die gewerbliche, professionelle Tierhaltung in Belgien gehört zu den sichersten und am stärksten kontrollierten landwirtschaftlichen Praktiken weltweit. Diese Gaia-Anzeige ist ein Schlag ins Gesicht unserer Landwirte, die trotz Corona-Pandemie weiterarbeiten, um die Bevölkerung mit sicheren Lebensmitteln zu versorgen“, hat Sonja De Becker als Vorsitzende des Bauernbundes in den flämischen Medien auf die diffamierenden Unterstellungen reagiert.
Regional hat Schutzschildfunktion
Die lokale und regionale Landwirtschaft ist vielmehr ein Schutzschild gegen die Verschleppung von Krankheiten über den Erdball. In diesen Zeiten, in denen die Corona-Pandemie den Welthandel praktisch zum Erliegen gebracht hat, stellt die Landwirtschaft ihre fundamentale Bedeutung für die Gesellschaft einmal mehr unter Beweis. In der professionellen Tierhaltung findet ein reger Wissensaustausch statt, und die Tierärzte verfolgen den Gesundheitszustand der Viehbestände intensiv. Unsere Tierärzte sind hervorragend ausgebildet, um Zoonosen – ansteckende Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragbar sind, und umgekehrt – zu erkennen und zu bekämpfen. Wir haben in Belgien einige der besten veterinärmedizinischen Universitäten und Institutionen weltweit und wir können sehr stolz auf unsere Tierärzte sein. Die staatlichen Stellen und der Agrarsektor sind ebenfalls stark in der Bekämpfung von Tierkrankheiten und die Verbesserung des Tiergesundheitsstatus engagiert. Auch auf unser hohes Niveau in Sachen Lebensmittelsicherheit können wir stolz sein.
Kuscheltiere sind tabu
So gut wie in der Nutztierhaltung ist es in der Hobby- und Haustierhaltung in der Regel nicht um Vorsorge und Risikomanagement gestellt. Wer ein halbes Dutzend Hühner im Hinterhof hält, ist stärker gefährdet als der professionelle Geflügelhalter. Und erst unsere Haustiere, allen voran Hunde und Katzen. Sie werden als Teil der Familie betrachtet und wir teilen willig unsere Intimität mit ihnen. Hund und Herrchen/Frauchen kuscheln zusammen und schlafen nicht selten im selben Bett. Dies ist gerade eine Einladung zum Austausch von Krankheitserregern, sowohl in die eine als die andere Richtung! Aber dieses Risiko fällt nicht ins Gewicht gegen die „Zuneigung“, die wir von unseren Haustieren empfangen, und ihren „positiven Einfluss“ auf unser Gemütslage.