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Zurück zu Aktuelles >GAP: Den ursprünglichen Aufträgen gerecht werden!


Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist eine der Säulen der europäischen Politik. Gut 35% des EU-Haushalts fließen in diesen Politikbereich. Dieser Anteil mag hoch erscheinen, aber er ist gerechtfertigt und normal. Denn die Agrarpolitik ist der einzige Politikbereich, der ausschließlich mit EU-Geldern finanziert wird; alle anderen Politikbereiche liegen ganz oder teilweise in der Zuständigkeit der Mitgliedstaaten und Regionen. Unter dem Strich „verschlingt“ die GAP nicht einmal 0,4% des Bruttonationaleinkommens aller EU-Mitgliedstaaten. Das sind Peanuts im Vergleich zu den rund 50% des Bruttonationaleinkommens, die die öffentliche Hand über Steuern und Abgaben einnimmt.

Innerhalb seiner verschiedenen Strukturebenen ist der Bauernbund derzeit dabei, seine Vision von der GAP nach 2020 auszuarbeiten. Den Ausgangspunkt bilden die ursprünglichen Zielsetzungen der GAP: die Landwirte krisenfester machen, die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln gewährleisten und die Einkommen der Landwirte verbessern. Die jüngsten Krisen in verschiedenen Teilsektoren haben deutlich gezeigt, dass hier noch ein großer Nachholbedarf besteht.

Der Bauernbund plädiert auch dafür, dass die GAP 2020 sich der neuen Herausforderungen annimmt, die in den unterschiedlichsten Bereichen auf die Landwirtschaft zukommen. Die GAP muss gleichermaßen Antworten in wirtschaftlicher Hinsicht wie in Bezug auf die Nachhaltigkeit bieten. So wie sich die Herausforderungen ständig weiterentwickeln, so muss sich auch die GAP weiterentwickeln!

Der Bauernbund betont die Notwendigkeit, die wirtschaftliche Schlagkraft der GAP zu stärken. Gleichzeitig muss aber auch die Schlagkraft im Hinblick auf die Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit der Landwirtschaft gestärkt werden. Aber wir verwehren uns dagegen, dass die Landwirtschaft als industrielle Produktion verunglimpft und als Totengräber von Umwelt und Natur an den Pranger gestellt wird. Die Landwirte sind weder Tierquäler noch Umweltzerstörer noch Brunnenvergifter. Derartige Anschuldigungen sind ein Schlag ins Gesicht der Landwirte! Nein, mit Unterstützung der GAP liefern unsere Landwirte unverdrossen nachweisbare und messbare Anstrengungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit. Aber ihre Erfolge werden allzu oft durch Prozesse außerhalb des Agrarsektors zunichte gemacht!

Eine passende wirtschaftliche Unterstützung, die den Sektor wetterfester macht und zur Stärkung der Einkommen beiträgt, muss – zusammen mit Anreizen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit – die Landwirtschaft wieder attraktiv machen für die junge Generation. Denn auch die Verjüngung des Berufsstandes und der Generationswechsel stellen eine große Herausforderung für die GAP dar, um die langfristige Ernährungssicherheit in Europa zu gewährleisten.

Kurzum: Der Bauernbund fordert, dass die GAP wieder ihren ursprünglichen Aufträgen gerecht wird.