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Aus dem europäischen Milchpreisvergleich von LTO Niederlande und der European Dairy Farmers von vergangenem Juli geht hervor, dass die Preise nicht nur bei uns, sondern auch in den Nachbarländern stark unter Druck stehen. In allen einbezogenen Ländern wird ein Tiefpunkt erreicht.

Der Vergleich gilt für 100 kg Standardmilch (4,2% Fett und 3,4% Eiweiß), die sämtliche Basisqualitätskriterien erfüllt, sowie bei einer Jahresablieferung von 500.000 l. Aus der Abbildung geht hervor, dass der belgische Milchpreis (Milcobel-Preis) im Juli praktisch auf einer Höhe – oder besser: Tiefe – mit den Durchschnittspreisen in den Niederlanden und Deutschland lag. Das deutsche DMK zahlte im Juli sogar 2 Euro/100 kg weniger aus als Milcobel, FrieslandCampina dagegen 2 Euro mehr. Auch über die letzten 12 Monate betrachtet halten sich die Unterschiede in Grenzen.

Die französischen Erzeugerpreise lagen mit gut 29 Cent/kg deutlich höher, aber ein Vergleich mit anderen Ländern ist wegen der Eigenheiten der Preisbildung in Frankreich schwierig. So sind in der Abbildung nur die A-Preise berücksichtigt, obwohl viele französische Molkereien auch B-Preise handhaben. Darüber hinaus wird der Milchpreis in Frankreich zwischen den Erzeugern und ihren Abnehmern verhandelt, wodurch Ausschläge – sowohl nach oben, als nach unten – teilweise geglättet werden.

Umschwung hat eingesetzt

Glücklicherweise senden die Milchmärkte jetzt endlich wieder positive Signale. So ziehen die Butterpreise seit Mai wieder stärker an und nähern sich dem Niveau von Anfang 2014. Auch die Käsepreise zeigen in den beiden letzten Monaten steigende Tendenz. Darüber hinaus bewegt sich auch Milchpulver in den jüngsten Wochen wieder über Interventionsniveau, eine wichtige Voraussetzung für eine dauerhalte Erholung der Milchpreise.

Ein deutlicher Indikator dafür, dass ein Umschwung zum Besseren eingesetzt hat, sind die Spotmarktpreise. Am niederländischen DCA-Spotmarkt wurde Milch in der vergangenen Woche an 37,50 Cent/l gehandelt. Der Rohstoffwert von Milch (auf der Grundlage der Verwertung von Butter und Magermilchpulver) wurde für August mit 27,50 Cent/l beziffert. Und es wird allgemein erwartet, dass es sich im September auf die 30-Cent-Marke hinbewegt.

Mittlerweile kommt auch etwas Bewegung in die belgischen Auszahlungspreise. So hat Milcobel eine Erhöhung um 2,75 Cent/l angekündigt und auch die meisten anderen Molkereien heben ihre Preise an.