In diesem Jahr waren die klimatischen Bedingungen erneut sehr ungünstig für den optimalen Einsatz von Gülle. Von Mitte März bis weit in den August hinein sind Niederschläge – abgesehen von dem einen oder anderen lokalen Gewitterschauer – fast gänzlich ausgeblieben. Die Gelegenheiten, um den Güllestickstoff einer echten Verwertung als Pflanzennährstoff zuzuführen, waren entsprechen sehr dünn gesät. Für viele Betriebe zeichnet sich deshalb – wieder einmal – ab, dass sie nicht mit ausreichenden Lagerkapazitäten in den Sperrfristzeitraum gehen können.
Wir sind bei Verwaltung und Politik mit dieser Angelegenheit interveniert. Die zuständige Ministerin Tellier (Ecolo) macht jedoch keinerlei Anstalten, die Frist für die Gülleausbringung zu verlängern bzw. die Antwort ist ausweichend und es wird argumentiert, dass sich die Dürresituation global gesehen entschärft habe.
Bleibt es bei dem „non“, dann beginnt die Sperrfrist wie in Jahren mit normalen Witterungsbedingungen am 1. Oktober. Es bleiben somit nur noch knapp vier Wochen, um Lagerkapazität zu schaffen. Wenn in den kommenden zwei bis drei Wochen ausreichend Gras für eine Schnittnutzung nachwächst und zudem pünktlich Erntewetter eintrifft, dann kann noch rechtzeitig vor Beginn der Sperrfrist das eine oder andere Fass ausgefahren werden. Wenn nicht, dann bleibt nur noch, Gülle ohne Rücksicht auf die Wetterbedingungen und die Grashöhe zu „entsorgen" oder eine Überlaufen der Güllebehälter im Winter zu riskieren.