Seit vergangener Woche sorgt erneut ein Lebensmittelskandal für Schlagzeilen. Aus reiner Profitgier bringt ein Unternehmen der Fleischbranche einen ganzen Wirtschaftszweig in Verruf und in Existenznöte. Die Rindviehhalter sind empört und wütend, dass ihr Berufsstand in einen Skandal hineingezogen wird, an dem er keinerlei Mitverantwortung trägt.
Sie als Verbraucher waren zurecht schockiert und empört. Zweifellos haben manche von Ihnen den Fleischeinkauf in dieser Woche reduziert oder sogar beschlossen, ganz auf Fleisch zu verzichten. Aber Fleisch ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil einer gesunden, ausgewogenen Ernährung. Das gilt ganz besonders für unser belgisches Rindfleisch, das von höchster Qualität ist und von Betrieben stammt, die täglich größte Sorgfalt walten lassen, um Ihnen ein schmackhaftes, gesundes und sicheres Stück Fleisch anbieten zu können.
Ich möchte Sie bitten, auch weiterhin unserem belgischem Fleisch und insbesondere unserem Rindfleisch Vertrauen zu schenken. Denn anderenfalls zahlen unsere Landwirte die Zeche für die skrupellosen Machenschaften anderer, nachgelagerter Glieder der Fleischkette. Das verdienen unsere Landwirte nicht!
Jeder Skandal ist ein Skandal zu viel. Aber diesmal läuft das Fass über! Es muss sich etwas Grundlegendes ändern – und dazu können auch Sie als Verbraucher einen Betrag leisten. Wie? Indem Sie bewusster einkaufen. Indem Sie nicht gedankenlos zum billigsten Angebot greifen. Indem Sie sich umschauen, sich informieren und abwägen. Indem Sie sich beim Einkauf Zeit nehmen, variieren und kombinieren. Indem Sie Einzelzutaten zu Ihrer Mahlzeit einkaufen statt Fertiggerichte. Indem Sie auch mal beim Metzger, beim Bäcker, im Gemüseladen, im Hofladen um die Ecke einkaufen, statt den Supermärkten die Allmacht zu überlassen. Indem Sie sich für hochwertige Produkte entscheiden, die Ihrer Ernährung, Ihrer Gesundheit, Ihrem Wohlbefinden und Ihr Wohlgefühl zugutekommen. Kurzum: Indem Sie sich auf das Grundlegende besinnen und Sie lernen, Lebensmittel wieder zu schätzen.
Von einem stärkeren Band zwischen Landwirten und Verbrauchern profitieren beide. Es ist in Ihrer Hand, den Lebensmitteln durch Ihr Kaufverhalten ihre Anonymität zu nehmen. Dann können die Landwirte wieder stolz sein auf die Früchte ihrer Arbeit. Und dann wird es auch in Zukunft noch eine einheimische Landwirtschaft geben, die Sie als Verbraucher mit einer breiten Palette an Qualitätsprodukten versorgt.
Sonja De Becker, Bauernbund-Vorsitzende
Michiel Deroo, Vorsitzender des Ausschusses Fleischvieh des Bauernbundes