Bauernbund und Grüner Kreis unterstützen die Proteste am Rande des europäischen Agrargipfels. Wir werden mit einer Delegation vor Ort sein, um die europäischen Entscheidungsträger an ihre Verantwortung zu erinnern, die bestehende und künftige Politik auf wirtschaftliche und ökologische Ziele auszurichten, die auf die Landwirte zugeschnitten sind.
Am Montag, dem 26. Februar, werden sich die europäischen Landwirte erneut in Brüssel treffen. Die Sorgen der Landwirte haben sich nicht gelegt, allenfalls ein wenig verringert. Diesmal richten die Landwirte ihren Blick auf die Europäische Union, die politische Ebene, von der viele Regelungen ausgehen, die auf dem Teller der Landwirte landen.
Donnerstagabend hat die Europäische Kommission, im Vorfeld des am Montag stattfindenden Agrarrates, einen Vorschlag übermittelt. Eine Reihe von Lockerungen der GAP wird vorgeschlagen, unter anderem in Bezug auf die obligatorische Bodenbedeckung, die Fruchtfolge und die Erhaltung von Dauergrünland. Darüber hinaus wird die Kommission die Kontrollmethoden überprüfen, um die Belastung der Landwirte zu verringern und Anpassungen der GAP-Pläne schneller zu bewerten. Dies sind wichtige Forderungen der Landwirte, für die sich auch der Bauernbund und der Grüne Kreis über die europäische Bauernorganisation Copa-Cogeca bei der EU eingesetzt haben. Wir erwarten nun von den europäischen Landwirtschaftsministern, dass sie weiter an diesen politischen Vorschlägen arbeiten.
Für Bauernbund und Grüner Kreis ist es auch entscheidend, dass die Europäische Kommission jetzt schnell andere europäische Auflagen außerhalb der GAP prüft, die bereits gelten oder in Vorbereitung sind: das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, das landwirtschaftliche Betriebe bedroht, die Richtlinie über Industrieemissionen, die Verkehrsrichtlinie und Handelsabkommen wie Mercosur. Ein Green Deal kann nicht ohne eine sozioökonomische Folgenabschätzung und die Aussicht auf einen Generationswechsel durchgeführt werden. Die von Europa auferlegte 4%ige Flächenstilllegung muss überarbeitet werden, da der Zugang zu Land problematisch ist.
Es ist an der Zeit, dass die EU-Politik kein Einheitsbrei ist, sondern auf den Mitgliedstaat, die Region und vor allem auf den Landwirten zugeschnitten ist. Wir fordern statt theoretischen Ambitionen, andere realisierbare Maßnahmen, die den Landwirten eine Zukunftsperspektive geben.
Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden Bauernbund und Grüner Kreis mit einer Delegation bei den Bauernprotesten am Montag anwesend sein.
Was in Schieflage geraten ist, muss endlich geradegerückt werden!
Zum praktischen Teil
- Wer mit dem Traktor nach Brüssel fahren will, kann sich bei eventuellen Fragen an das Vorstandsmitglied Marco Herbrand wenden (Tel. +32 474 01 23 29). Marco fährt um 4.00 Uhr ab dem Kreisverkehr an der Autobahnauffahrt Malmedy los.
- Wer mit dem Zug nach Brüssel fährt, wird Ingrid Mertes (Tel. +32 476 444 327) ab 8.45 Uhr im Bahnhofskaffee in Verviers treffen können. Ingrid fährt mit dem Zug von 09.02 Uhr nach Brüssel.
- Das Ziel der Proteste in Brüssel ist um 11 Uhr der Kreisverkehr vor dem Berlaimont Gebäude (place Schumann).