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Zurück zu Aktuelles >Stimmung auf neuem Tiefpunkt


Das flämische Agrarstimmungsbarometer, der sog. Agrarkonjunkturindex, ist in diesem Frühjahr auf einen neuen Tiefpunkt gesackt. Dies gilt sowohl für die Beurteilung der abgelaufenen sechs Monate als die Erwartungen an die kommenden sechs Monate. Der Index auf der Grundlage von 580 Umfrageteilnehmern fiel auf 62 Punkte (bei 100 Punkten halten sich positive und negative Antworten die Waage).

Alle landwirtschaftlichen Teilsektoren beurteilen ihre wirtschaftliche Lage und die Voraussichten für das kommende Halbjahr schlechter als vor sechs Monaten. Die Indices für die Milcherzeugung und die Schweinehaltung sind sogar auf dem tiefsten Stand seit der Einführung des Stimmungsbarometers im Jahr 2007 gefallen.

In der Umfrage wurde auch gefragt, wie die Betriebe vorgehen, um ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Knapp die Hälfte der Betriebe (45%) stand in diesem Zeitraum (noch) nicht vor finanziellen Engpässen; die andere Hälfte (55%) ist nicht ohne spezifische Maßnahmen über die Runde gekommen. In erster Linie wurden betriebliche oder private Rücklagen angetastet, Investitionen ausgesetzt und/ die Privatausgaben eingeschränkt. Ein Viertel der befragten Betriebe hat offene Rechnungen bei Zulieferern (insbesondere Futtermittelhändler und Lohnunternehmer). Unter den Schweinehaltern liegt dieser Anteil sogar bei 41%, in der Milch- und Rindviehhaltung bei 30%! Manche haben auch einen Überbrückungskredit mit kurzer Laufzeit in Anspruch genommen, Anleihen innerhalb der Familie getätigt und/oder eine außerlandwirtschaftliche Tätigkeit aufgenommen.

Quelle: Flämisches Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei