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Zurück zu Aktuelles >Verunglimpfung der Milchviehhaltung: Das Maß ist voll


In der GrenzEcho-Ausgabe vom heutigen Montag ist eine ganzseitige Reportage über die „Jagd nach dem richtigen Pilz“ für die Produktion von Käseimitaten erschienen.

Als landwirtschaftlicher Verband stören wir uns weniger an den Plänen der „Vegan Cowboys“ als an den „Argumenten“, die die Verfasserin des Artikels als Hintergrund-„Information“ ins Feld führt, um veganen Käseersatz in ein positives Licht zu rücken.

Die Idee, mit veganen Käseimitaten Geld zu machen, ist nicht per se verwerflich. Aber es ist unredlich, wenn gewisse Informationen (bewusst?) verschwiegen werden. Wie z.B. die, dass die Mikroorganismen nur gentechnisch fabriziert werden kann, wobei man diesen Mikroorganismen – die Rede ist von Hefen – u.a. wohl den genetischen Bauplan von Lab unterjubeln muss.

Als besonders verwerflich empfinden wir, dass es sich bei Argumenten, die die Verfasserin der Artikels für vegane Käseimitate  ausschließlich um „Argumente“ handelt, die darauf abzielen, die Rindviehhaltung und speziell die Milcherzeugung zu verunglimpfen.

Als Verband haben wir umgehend reagiert und dem GrenzEcho einen Leserbrief zukommen lassen. Darin haben wir unser Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass das GrenzEcho sich zu ideologischen Zwecken missbrauchen lässt. Hier unser Reaktion in vollem Wortlaut:

In dem Artikel „Auf der Jagd nach dem richtigen Pilz“ wird der vegane „Käse“ der Zukunft glorifiziert. Dass ein Unternehmer innovativ ist beim Versuch, neue Märkte zu erschließen, kann man ihm nicht verdenken. Dass sich die einzige deutschsprachige Tageszeitung jedoch dazu herablässt, den Innovativgeist eines Unternehmens zu missbrauchen, um die gerade für den ostbelgischen Raum so wichtige Rindviehhaltung zu verunglimpfen, ist für uns unverständlich. Zu Käseersatzprodukten – egal ob vegan oder nicht – mag man stehen, wie man möchte. Aber man muss wissen, dass die Vision von veganem Käseersatz wenn überhaupt, dann nur dank gentechnisch veränderter Lebewesen (wie z.B. Hefepilze) möglich ist.

Was den hiesigen Milcherzeugern aber besonders bitter ausstößt, sind die Fake-Infos im Teil „Warum die Kuh als Teil der Käseproduktion vermeiden“. Die dortigen Unterstellungen sind ein Rundumschlag gegen den gesamten hiesigen landwirtschaftlichen Berufsstand. Diese „Argumente“ gegen die Rindviehhaltung führen die „Vegan Cowboys“ auf ihrer Webseite nicht an, sondern sie sind offensichtlich die persönliche Meinung der Verfasserin, laut ihrem LinkedIn-Profil eine junge „vegane und minimalistische Frau, die unbeirrbar das Ziel verfolgt, die Welt zu verändern (“Young and energetic - vegan and minimalistic - with the unshakeable goal to change the world“). Wir bitten das GrenzEcho, sich nicht als Propaganda-Organ missbrauchen zu lassen.

Es würden den Rahmen eines Leserbriefes sprengen, die angeführten Argumente gegen die Milchviehhaltung zu widerlegen bzw. des Lugs und Trugs zu überführen. Hier deshalb nur zwei Richtigstellungen:

1. Empörend - um nicht zu sagen: verleumderisch - ist die Unterstellung, dass „viele Kühe Antibiotika gefüttert bekommen“: Selbst kranken Kühen werden keine Antibiotika oral verabreicht, geschweige denn gesunden.

2. Wussten Sie, dass Hartkäse so gut wie keine Laktose mehr enthält, weil dieser Milchzucker im Laufe des Reifungsprozesses praktisch vollständig von sog. Milchsäurebakterien vergoren worden ist?

Wir sind gerne bereit, ausführlicher auf die Thematiken einzugehen.

 

gez.: Roger Croé, Vorsitzender der Verbandes der deutschsprachigen Landwirte - Bauernbund