Das Feilschen um den zukünftigen GAP-Haushalt und die Verwendung der GAP-Gelder hat begonnen. Nach dem Motto „öffentliches Geld nur für öffentliche Leistungen“ fordern Umweltorganisationen, dass die Landwirtschaft zusätzliche gesellschaftliche Leistungen erbringen soll. Was die Landwirtschaft heutzutage bereits alles leistet, wird dagegen unterschlagen. Eine vom Deutschen Bauernverband (DBV) in Auftrag gegebene Studie schafft hier Klarheit.
Die Studie hat die durch Umweltstandards und -auflagen verursachten Mehrkosten und Mindererlöse für die deutsche Landwirtschaft unter die Lupe genommen und beziffert diese auf mehr als 5,2 Mrd. Euro oder 315 Euro pro Hektar. Berücksichtigt wurden die Mehrkosten und Mindererlöse in den Bereichen Gewässerschutz, Düngung, Pflanzenschutz, Tierhaltung, Cross Compliance, Greening sowie Emissionsschutz aufgrund der unterschiedlichsten Auflagen. Nicht einbezogen wurden u.a. Arbeiten zur Offenhaltung der Landschaft wie z.B. die Bewirtschaftung der Kulturlandschaft auf dem Acker- und Grünland, gezielte Landschaftspflege und Beweidung.
Die Mehrkosten und Mindererlöse setzen sich zusammen aus 180 Euro/ha für Standards und Auflagen die außerhalb der EU überhaupt nicht bestehen, sowie 135 Euro/ha für Standards und Auflagen, die in Nicht-EU-Ländern schwächer formuliert sind oder zu geringeren Kosten erfüllt werden können. Da es sich um EU-Auflagen handelt, kann man davon ausgehen, dass die genannten Hektarbeträge in Belgien in einer ähnlichen Größenordnung liegen.
Der DBV fordert, dass dieser erhebliche Wettbewerbsnachteil in der politischen Diskussion um die EU-Agrarzahlungen berücksichtigt werden muss.